Ein Apple Macintosh mit Intel Prozessor ist im Grunde eine ganz normale PC-Hardware, auf der sich folglich auch Windows XP oder Windows Vista installieren lässt. Linux ließe sich wahrscheinlich auch installieren, ist aber im Grunde wenig sinnvoll - Mac OX X ist schließlich auch Unix.
Es gibt drei Möglichkeiten, Windows XP / Vista auf einem Mac zu nutzen:
- mittels Boot Camp auf einer separaten Partition installieren
- die Apple Parallels Software verwenden
- VMWare Fusion einsetzen
Boot Camp
Die Boot Camp Software ist seit der Freigabe von "Leopard" offizieller Teil der Apple Systemsoftware. Ältere BootCamp Beta Releases, die man sich kostenlos von der Apple Website downloaden konnte, sind nur noch bis Ende des Jahres funktionsfähig. Die Software wurde inzwischen auch von der Apple Website gelöscht; wer jetzt BootCamp nutzen möchte, ist also gezwungen, sich eine Apple Leopard DVD zu kaufen und sein System zu aktualisieren.
Eine mit der alten Beta Version erstellte Windows Partition bleibt natürlich nach wie vor lauffähig. Man muss also nicht befürchten, dass eine vorhandene Installation auf einmal nicht mehr funktioniert.
Die Installation von Windows mit Hilfe von BootCamp ist simpel:
- eine neue Partition der gewünschten Größe anlegen. Dies ist im laufenden Betrieb möglich. Die Boot Camp Software verkleinert die Macintosh Partition entsprechend, Daten gehen nicht verloren.
- Mit der regulären Windows XP / Vista Installations-CD booten und wie gewohnt installieren
- Bei einem Neustart die Optionstaste (die mit dem Weichen-Symbol) gedrückt halten. Man kann jetzt das zu startende Betriebssystem auswählen
- Zuletzt die Leopard DVD einlegen. Sie enthält zusätzliche Windows-Treiber für die Apple Hardware, die ebenfalls installiert werden müssen.
Alle Apple Hardware wie BlueTooth, Webcam, Trackpad usw. funktioniert problemlos. Da die Apple Tastatur weniger Tasten hat als eine normale Windows Tastatur (z.B. fehlt Alt-Gr und die Del-Taste auf einer MacBook Tastatur), muss man einige Workarounds einsetzen.
Zusätzliche PC-Hardware wie etwa USB-Tastaturen und -Mäuse werden natürlich unterstützt (übrigens auch unter Mac OS X. Ich finde eine herkömmliche Maus mit drei oder mehr Tasten und Rollrad einfach praktischer). Auch USB-Sticks und USB-Festplatten lassen sich sowohl unter Windows als auch unter Mac OS X nutzen.
Apple Parallels
Dies ist ein Emulator, ähnlich wie VMWare.
VMWare Fusion
Dies ist das erste VMWare Release, das unter Mac OS X läuft. Zu VMWare braucht man wohl nicht mehr viel sagen - die Software emuliert einen virtuellen PC, der sich in praktisch jeder Hinsicht wie ein normaler PC verhält und auf dem man die üblichen Betriebssysteme installieren kann.
Die Integration von VMWare Fusion in Mac OS X ist hervorragend gelungen: Die Fenster der Windows Applikationen sind normale Fenster unter Mac OS X. Sieht zwar etwas seltsam aus, die typischen Windows-Fenster neben Mac-Fenstern zu haben, aber man gewöhnt sich dran. Auch Kopieren und Einsetzen funktioniert.
Natürlich gibt es immer noch die Möglichkeit, den gesamten Windows-Desktop in einem einzigen Mac OS X Fenster darzustellen, oder den gesamten Monitor für Windows zu nutzen.
Im Gegensatz zum VMWare Server für Windows ist VMWare Fusion leider nicht kostenlos. Man kann sich aber einen kostenlosen Demo License Key zusenden lassen, um VMWare Fusion 30 Tage kostenlos zu testen.
Die Geschwindigkeit von Windows Applikationen unter VMWare Fusion ist spürbar geringer als bei der direkten Ausführung unter Boot Camp. Aber es reicht trotzdem allemal für die üblichen Office-Anwendungen.